Online-Investitionen
Online-Investitionen, Foto: pixabay

Immer mehr Menschen verlieren hohe Geldbeträge durch betrügerische Online-Investitionen. Innerhalb von nur acht Wochen entstand ein Schaden von 1,5 Millionen Euro.

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Prominente Namen wie Lockmittel auf betrügerischen Webseiten

Die Polizei Karlsruhe verzeichnete über 30 Anzeigen im Zusammenhang mit sogenannten Tradingportalen im Internet. Die Masche ist ausgeklügelt: Auf professionell gestalteten Webseiten werben Betrüger mit angeblichen Geheimtipps zu Geldanlagen. Dabei nutzen sie gezielt Fotos und Namen bekannter Persönlichkeiten. Die Täter täuschen vor, dass diese Prominenten in die Investitionen involviert seien. Tatsächlich liegt kein Einverständnis der betroffenen Personen vor.

Schäden in Höhe von mehreren zehntausend Euro pro Fall

Die durchschnittlichen Einzelschäden betragen laut Polizei mehrere zehntausend Euro. In besonders schweren Fällen wurde sogar die Grenze von 100.000 Euro überschritten. Die Täter arbeiten strukturiert und mit hoher technischer Professionalität. Die Seiten wirken seriös, enthalten jedoch kein korrektes Impressum und keine vollständigen Anbieterangaben.

Zahl der Anlagebetrugsfälle stieg um 600 Prozent

In den letzten Wochen verdoppelte sich die Zahl der Anzeigen. Laut den Ermittlern handelt es sich dabei nur um die gemeldeten Fälle. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Die Beamten gehen von einem weit verzweigten Netzwerk aus. Hinweise auf Täter oder Standorte liegen bislang nicht öffentlich vor.

Zwischen 2019 und 2024 ist die Zahl der Verfahren wegen Anlagebetrugs in Baden-Württemberg um etwa 600 Prozent gestiegen. Der Trend zeigt klar nach oben. Die Täter nutzen wirtschaftliche Unsicherheiten und das gestiegene Interesse an Online-Investitionen aus.

Die Polizei rät zur Vorsicht bei unbekannten Plattformen

Vor jeder Investition sollten Nutzer folgende Punkte prüfen:

  • Ist ein vollständiges Impressum vorhanden?
  • Gibt es unabhängige Informationen zur Plattform?
  • Warum bietet eine fremde Person hohe Renditen an?
  • Erfolgt die Kommunikation ausschließlich über Messenger?

Ermittlungen laufen, Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei Karlsruhe bittet Geschädigte, sich zu melden und Beweise zu sichern. Parallel laufen umfangreiche Ermittlungen. Es werden digitale Spuren verfolgt, Bankverbindungen analysiert und Plattformen überprüft. Ziel ist es, das betrügerische Netzwerk aufzudecken.

Wer bereits Opfer wurde, soll keinesfalls weitere Zahlungen leisten und umgehend Kontakt mit den Behörden aufnehmen. Nur so kann weiteres Vorgehen koordiniert werden. Die Ermittler setzen auf Aufklärung und Prävention, um weitere Schäden zu verhindern.

 Quelle: SWR