Lärmaktionsplan
Lärmaktionsplan, pixabay/Foto illustrativ

Karlsruhe reagiert auf anhaltende Lärmbelastung entlang zentraler Straßenbahnstrecken und beschließt Maßnahmen zur Lärmminderung. Der neue Plan, der alle fünf Jahre aktualisiert werden muss, erhielt am 27. Mai deutliche Zustimmung im Gemeinderat. 42 Stadträte stimmten dafür, lediglich 5 dagegen. Neben Straßenbahngleisen betrifft der Beschluss auch bestimmte Straßenabschnitte mit zu hoher Lärmbelastung.

Inhaltsverzeichnis:

Durlacher Allee überschreitet Grenzwerte

Auf der Durlacher Allee wurden tagsüber 67 Dezibel und nachts 57 Dezibel gemessen. Diese Werte liegen über den empfohlenen Richtwerten. Um die Belastung zu senken, plant die Stadt eine Verlängerung des Rasengleises bis zur Tullastraße. Rasengleise bieten durch ihre Struktur eine natürliche Schalldämpfung. Ziel ist, den Geräuschpegel langfristig zu senken.

Die Maßnahme soll in den nächsten Jahren schrittweise umgesetzt werden. Sie ist Teil eines umfassenderen Konzepts zur Begrünung und Modernisierung des Straßenbahnnetzes. Der Fokus liegt auf nachhaltigen Lösungen mit möglichst geringer Belastung für Anwohner.

Intensivkontrolle auf der Herrenalber Straße

Auch auf der Herrenalber Straße zeigen die Messergebnisse tagsüber 67 Dezibel und nachts 57 Dezibel. Dieser Abschnitt wird künftig als "besonders überwachtes Gleis" geführt. Das bedeutet: häufiger Wartungseinsatz und gezielte Kontrollen.

Die Stadt kündigt eine intensivere Pflege der Kurvenschmieranlagen sowie der Rasengleise an. Dadurch soll das Quietschen reduziert und der allgemeine Verschleiß der Gleise verringert werden. Das Ziel ist eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität für Anwohner.

Tempo 30 auf lärmintensiven Straßen

Nicht nur Gleisanlagen wurden geprüft. Auch mehrere Straßenrouten erhielten negative Bewertungen hinsichtlich des Lärmpegels. Als direkte Konsequenz wird dort künftig Tempo 30 gelten. Diese Maßnahme soll die Verkehrslärmbelastung senken und auch die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Zu den betroffenen Maßnahmen zählen:

  • Verlängerung von Rasengleisen (Durlacher Allee)
  • Einführung von „besonders überwachten Gleisen“ (Herrenalber Straße)
  • Einführung von Tempo 30 auf lärmintensiven Fahrbahnen
  • Regelmäßige technische Wartung von Schienenkomponenten

Gemeinderat setzt auf kontinuierliche Überprüfung

Die letzte Überarbeitung des Lärmaktionsplans erfolgte 2019. Seitdem hat sich das Verkehrsaufkommen teilweise verändert. Die aktuelle Fassung berücksichtigt neue Messdaten und moderne technische Möglichkeiten zur Lärmminderung.

Mit dem aktuellen Beschluss unterstreicht der Gemeinderat die Bedeutung eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts. Die Stadt will künftig weiterhin alle fünf Jahre neue Bewertungen durchführen und gezielte Anpassungen vornehmen. Der Fokus liegt auf präziser Analyse und konsequenter Umsetzung technischer Maßnahmen.

Quelle: KA-NEWS