Syrischer Täter verletzt vier schwer
Syrischer Täter verletzt vier schwer, pixabay/Foto illustrativ

Am frühen Sonntagmorgen kam es vor einer Bar in Bielefeld zu einem brutalen Angriff mit Stichwaffen. Ein 35-jähriger Mann griff mehrere Menschen an und verletzte mindestens vier von ihnen schwer. Der Angriff ereignete sich im Umfeld feiernder Fußballfans, die zuvor den Aufstieg von Arminia Bielefeld in die 2. Bundesliga gefeiert hatten. Die Polizei stellte am Tatort mehrere Messer sowie eine verdächtige Flüssigkeit sicher. Der Tatverdächtige floh, wurde aber am Montagabend in Heiligenhaus gefasst.

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Ermittlungen durch Bundesanwaltschaft in Karlsruhe übernommen

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe übernahm am Dienstagabend die Ermittlungen wegen des Verdachts auf einen islamistisch motivierten Anschlag. Nach Angaben der Behörde steht der Syrer unter dringendem Verdacht des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung. Er soll gezielt auf Gäste der Bar eingestochen haben. Laut aktuellen Erkenntnissen habe der Mann bei der Tat auch einen mit einer Klinge versehenen Stab verwendet.

Bei dem Tatverdächtigen wurde ein Schriftstück gefunden, das auf eine religiöse Motivation hinweist. Laut Bundesanwaltschaft könnte die Tat als Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik gewertet werden. Der Beschuldigte soll dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe noch vorgeführt werden. Der genaue Zeitpunkt bleibt jedoch offen.

Täter reiste über Türkei ein und lebte zuletzt in Harsewinkel

Der mutmaßliche Täter stammt aus Syrien und lebt in Harsewinkel nahe Bielefeld. Bislang war er polizeilich nicht auffällig. Wie Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul erklärte, reiste er über die Türkei nach Europa ein. Im Dezember 2023 erhielt er vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen befristeten Schutzstatus, nachdem er Asyl beantragt hatte.

Ermittler prüfen derzeit mögliche Verbindungen des Mannes zur islamistischen Szene. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig betonte am Dienstag, dass sich die Hinweise auf eine islamistische Motivation des Täters inzwischen verdichtet hätten. Sie bezeichnete den Angriff als eine der schwerwiegenden Bedrohungen für die innere Sicherheit Deutschlands.

Opfer erholen sich, Bundesopferbeauftragter eingeschaltet

Die Zahl der Schwerverletzten liegt nach Angaben der Bundesanwaltschaft bei vier Personen. Ursprünglich war von zwei die Rede gewesen. Inzwischen sollen sich die Opfer in einem stabilen Zustand befinden. Bundesjustizministerin Hubig kündigte an, dass der Bundesopferbeauftragte für ihre Betreuung zuständig sein werde.

Die angegriffenen Personen gehörten zu einer feiernden Gruppe. Laut Polizei konnten sich einige Opfer durch Schläge zur Wehr setzen und verletzten den Täter dabei. Dieser ließ am Tatort eine Tasche mit persönlichen Dokumenten zurück. Ebenfalls sichergestellt wurde eine Flasche mit einer unbekannten, stark nach Benzin riechenden Flüssigkeit.

Überblick der bisherigen Erkenntnisse

  • Tatzeit: Früher Sonntagmorgen, vor einer Bar in Bielefeld.
  • Täter: 35-jähriger Syrer mit Schutzstatus.
  • Opfer: Mindestens vier lebensgefährlich verletzt.
  • Motiv: Verdacht auf islamistische Gesinnung.
  • Beweismittel: Messer, Schriftstück, verdächtige Flüssigkeit.
  • Ermittlungsstand: Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdachts.

Die laufenden Ermittlungen der Kriminalpolizei und Bundesanwaltschaft sollen weitere Details zu den Hintergründen und möglichen Verbindungen des Täters klären. Ein endgültiges Bild über das Motiv und die Planung der Tat steht noch aus.

 Quelle: Radio Siegen