Polizei im Großeinsatz
Polizei im Großeinsatz, pixabay/Foto illustrativ

Am kommenden Samstag stehen Reutlingen, Balingen und Karlsruhe im Mittelpunkt bundesweiter Demonstrationen. Unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ rufen rechte Gruppen zu Versammlungen auf. Gleichzeitig mobilisieren zahlreiche antifaschistische Bündnisse zu Gegendemonstrationen. Die Polizei erwartet allein in Baden-Württemberg über 9.000 Teilnehmende.

Inhaltsverzeichnis:

Reutlingen - 1.000 Teilnehmende und 5.000 Gegendemonstrierende angemeldet

In Reutlingen wurden etwa 1.000 Teilnehmende aus dem rechten Spektrum für die Demonstration angemeldet. Die Forderungen umfassen unter anderem flächendeckende Grenzkontrollen, keine Taurus-Lieferungen an die Ukraine und den Erhalt der Meinungsfreiheit. Diese Inhalte wurden über Flugblätter und soziale Netzwerke verbreitet, unter anderem durch ein Mitglied der Partei Alternative für Deutschland.

Antifaschistische Gruppen wie das „Bündnis Gemeinsam & Solidarisch gegen Rechts“ und das „Offene Treffen gegen Faschismus und Rassismus“ kündigten Gegenaktionen an. Ihr Ziel sei es, die Versammlung der Rechten zu blockieren. Die Polizei rechnet mit rund 5.000 Gegendemonstrierenden. Um mögliche Eskalationen zu verhindern, sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen geplant.

Balingen - Rechte Demonstration und Proteste des „Freundeskreis gegen Rechts“

In Balingen im Zollernalbkreis wird mit etwa 450 Teilnehmenden auf Seiten der rechten Demonstration gerechnet. Der „Freundeskreis gegen Rechts“ organisiert eine Gegendemonstration. Auch dort sind Polizeikräfte verstärkt im Einsatz, um die Gruppen voneinander zu trennen und einen friedlichen Ablauf zu gewährleisten.

Karlsruhe - Mehrere Kundgebungen in der Innenstadt

In Karlsruhe finden die Versammlungen rund um den Marktplatz, die Kaiserstraße und das Schloss statt. Mehrere hundert Personen haben sich für die rechte Demonstration angekündigt, zusätzlich werden etwa 3.000 Gegendemonstrierende erwartet. Die Polizei ist in erhöhter Alarmbereitschaft und plant, Reiterstaffeln sowie weitere Einsatzkräfte einzusetzen.

Das Netzwerk „Karlsruhe gegen Rechts“, an dem auch Parteien, Gewerkschaften und Gemeinderatsfraktionen beteiligt sind, organisiert die Gegenproteste. Bereits in der Vergangenheit nahmen rechtsextreme Gruppen an ähnlichen Veranstaltungen teil, weshalb besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.

Bundesweite Proteste mit Fokus auf Baden-Württemberg

Die Veranstaltungen in Reutlingen, Balingen und Karlsruhe sind Teil einer bundesweiten Aktionsreihe. In allen 16 Bundesländern sind unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ Demonstrationen geplant. Das Innenministerium von Baden-Württemberg weist darauf hin, dass sowohl extremistische als auch nicht-extremistische Gruppen an der Mobilisierung beteiligt sind.

Die Behörden verfolgen das Ziel, direkte Konfrontationen zwischen den Gruppen zu verhindern. Einige Demonstrationen sind als Aufzüge angemeldet, andere als stationäre Kundgebungen. Um Beeinträchtigungen für Anwohner und Verkehr so gering wie möglich zu halten, sind gezielte Sperrungen und Umleitungen vorgesehen.

Quelle: SWR