Waschbär auf Futtersuche in Karlsruher Gärten
Waschbär auf Futtersuche in Karlsruher Gärten, Foto: Pixabay

Immer öfter werden in den Gärten und Hinterhöfen von Karlsruhe kleine, graue Besucher mit der typischen schwarzen Augenmaske gesichtet. Die Waschbären suchen in der Stadt nach Futter und finden dort ideale Lebensbedingungen. Das Forstamt Karlsruhe warnt nun vor möglichen Problemen und gibt klare Handlungsempfehlungen für den Umgang mit den Tieren.

Inhaltsverzeichnis:

Waschbären im Gebiet Fritschlach

Im Naturschutzgebiet Fritschlach zwischen Altrhein und Daxlanden fühlen sich die Waschbären besonders wohl. Auch in anderen Stadtteilen Karlsruhes wurde die invasive Art bereits mehrfach beobachtet. Die Tiere stammen ursprünglich aus Nordamerika, haben sich jedoch in den letzten Jahrzehnten in vielen Regionen Deutschlands etabliert.

Ein ausgewachsener Waschbär wird etwa 40 bis 60 Zentimeter lang und wiegt zwischen zwei und zwölf Kilogramm. Auffällig sind der gestreifte Schwanz und die schwarze „Augenmaske“. Waschbären sind anpassungsfähig, geschickt und nachtaktiv. Sie vermehren sich schnell und besiedeln zunehmend auch städtische Gebiete.

Tipps des Forstamts Karlsruhe

Das Forstamt hat einen Informationsflyer veröffentlicht, um Konflikte mit den Tieren zu vermeiden. Die wichtigsten Empfehlungen lauten:

  1. Abstand halten – niemals füttern.
  2. Nahrungsreste vom Kompost entfernen.
  3. Mülltonnen mit einem Schloss sichern.
  4. Katzen- oder Igelnahrung nachts in geschlossene Räume stellen.
  5. Gartenhütten und Dachböden auf mögliche Zugänge prüfen und verschließen.
  6. Metallmanschetten mit glatter Oberfläche als Aufstiegsschutz verwenden.
Füttere keine Waschbären
Füttere keine Waschbären, Foto: Pixabay

Das Versprühen von Geruchsstoffen hilft nur kurzfristig und ausschließlich in geschlossenen Räumen. Wenn diese Maßnahmen keinen Erfolg bringen, können jagdliche Eingriffe notwendig werden.

Kontakt zur Wildtierbeauftragten Patricia Brandbeck

Wer einen Waschbären sieht oder eine Beratung benötigt, kann sich direkt an die Wildtierbeauftragte des Forstamts wenden. Die Ansprechpartnerin ist unter der Telefonnummer 0721 133-7365 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. erreichbar.

„Aus Erfahrungen anderer Kommunen wissen wir, dass große Waschbärpopulationen konfliktträchtig sein und negative Auswirkungen auf Ökosysteme haben können“, erklärt Patricia Brandbeck. Um dies zu verhindern, setzt das Forstamt auf Prävention, Öffentlichkeitsarbeit und das sogenannte Wildtiermonitoring.

Maßnahmen für ein besseres Zusammenleben

Im Frühjahr 2025 führte das Forstamt eine Umfrage unter den Anwohnern des Gebiets Fritschlach durch. Die Ergebnisse zeigten, dass noch erheblicher Informationsbedarf besteht – insbesondere beim Thema Futterquellen und Zugangswege. Viele Menschen sind eher auf Fuchs oder Marder vorbereitet.

„Die Menschen sind vor allem auf Fuchs und Marder eingestellt. Ein Waschbär kann aber auch Riegel öffnen und einen Maschendrahtzaun hochklettern“, sagte Brandbeck weiter. Deshalb sollen Anwohner künftig gezielter informiert und sensibilisiert werden, um Zusammenstöße mit den Tieren zu vermeiden.

Das Forstamt betont, dass die Zusammenarbeit der Bevölkerung entscheidend ist, um die weitere Ausbreitung der Waschbären in Karlsruhe unter Kontrolle zu halten.

Quelle: ka-news., YouTube