Friedliches Derby in Karlsruhe
Friedliches Derby in Karlsruhe, Pixabay/Foto illustrativ

Nach den heftigen Auseinandersetzungen beim Derby im Mai zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Kaiserslautern haben Polizei, Verein und Fanschichten intensiv an einer Verbesserung ihres Verhältnisses gearbeitet. Heute zeigen sich deutliche Fortschritte in der Kommunikation und im gegenseitigen Vertrauen. Vor dem erneuten Aufeinandertreffen der beiden Zweitligisten am Samstag stehen die Zeichen auf Entspannung.

Inhaltsverzeichnis:

Aufarbeitung der Ereignisse rund um das Spiel im Wildparkstadion

Nach den Vorfällen Anfang Mai hat der Karlsruher SC bestätigt, dass alle Geschehnisse umfassend mit der Polizei analysiert wurden. Sämtliche Kommunikations- und Abstimmungsprozesse wurden überprüft und angepasst. Inzwischen existiert ein regelmäßiger Austausch zwischen allen Beteiligten. Auch die Abläufe während und nach den Spielen wurden optimiert. Ziel dieser Maßnahmen ist es, das gegenseitige Verständnis zu fördern und ein sicheres Stadionerlebnis zu gewährleisten.

Der Fachbereichsleiter des Stadtjugendausschusses, zuständig für das KSC-Fanprojekt, erklärte, dass inzwischen eine deutlich verbesserte Kommunikation bestehe. Nach dem Spiel im Mai seien offene und sachliche Gespräche geführt worden.

Einsatzleitung bei Heimspielen neu strukturiert

Fans und Verein bewerten positiv, dass die Einsatzleitung bei den Heimspielen neu organisiert wurde. Mehrere Verantwortliche nehmen nun regelmäßig an Sicherheits- und Kurvengesprächen teil. Dadurch fließen unterschiedliche Perspektiven in die Planung ein. Ein zuvor kritisierter Einsatzleiter gehört weiterhin dem Team an, doch die Führung ist nun breiter aufgestellt. Das Vorgehen der Polizei und des Vereins gilt als angemessen und wird von den Fans überwiegend akzeptiert.

Diese Veränderungen führten dazu, dass auch im Umfeld des Wildparkstadions eine ruhigere Atmosphäre herrscht. Die Maßnahmen werden als sinnvoll angesehen, um Spannungen dauerhaft abzubauen.

Ermittlungen nach den Auseinandersetzungen

Nach dem Heimspiel am 4. Mai wurden Ermittlungsverfahren gegen mehrere KSC-Fans sowie gegen einen Polizisten eingeleitet. Laut Staatsanwaltschaft Karlsruhe wurde das Verfahren gegen den Polizisten eingestellt, da die Beweislage unzureichend war. Über 20 Verfahren gegen KSC-Anhänger laufen jedoch weiter.

Der Konflikt hatte seine Wurzeln im sogenannten Pyro-Eklat vom 12. November 2022. Damals wurden im Wildparkstadion elf Personen verletzt. Mehrere Verfahren beschäftigen noch heute das Landgericht Karlsruhe. Das Berufungsverfahren gegen drei Sozialarbeiter wurde gegen Geldauflagen eingestellt.

Vorbereitung auf das kommende Südwestderby

Vor dem nächsten Derby zwischen Karlsruhe und Kaiserslautern haben Polizei und Verein Briefe an die Fans beider Lager verschickt. Darin appellieren sie an einen friedlichen Verlauf des Spiels und kündigen konsequentes Vorgehen gegen Fehlverhalten an. Am Samstag werden zahlreiche Polizeikräfte und Ordner für Sicherheit im und um das Stadion sorgen.

Zur Entlastung des Verkehrs empfiehlt die Polizei die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

  • Der Adenauerring wird rund zwei Stunden vor Spielbeginn für Autos gesperrt.
  • Für Heimfans fährt ein Busshuttle im 10-Minuten-Takt vom Durlacher Tor zum Stadion.
  • Besucher der Nordtribüne sollen über den Schlossgarten zum Stadion gehen.
  • Gästefans erhalten einen Sonderzug sowie kostenlosen Bustransfer zwischen Hauptbahnhof und Stadion.

Die Verantwortlichen hoffen, dass das Südwestderby ohne Zwischenfälle verläuft und die jüngsten Fortschritte in der Zusammenarbeit zwischen Polizei, Fans und Verein Bestand haben.

Quelle: SWR, YouTube