Großrazzia gegen Brigade N’Hamedu
Großrazzia gegen Brigade N’Hamedu, pexels/Foto illustrativ

In einer koordinierten Aktion wurden am Dienstagmorgen 19 Objekte in sechs deutschen Bundesländern sowie ein weiterer Standort in Dänemark durchsucht. Im Fokus der Ermittlungen steht die Organisation "Brigade N’Hamedu", der von der Bundesanwaltschaft die Bildung beziehungsweise Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen wird. Ziel der Gruppe sei es laut den Behörden, die Regierung von Eritrea gewaltsam zu stürzen.

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"Brigade N’Hamedu" in Hessen, Bayern und NRW aktiv

Die Durchsuchungen fanden unter anderem in Hessen (8 Objekte), Nordrhein-Westfalen (4), Bayern (3), Baden-Württemberg (2), Mecklenburg-Vorpommern (1) und Rheinland-Pfalz (1) statt. Eine weitere Maßnahme wurde zeitgleich in Dänemark durchgeführt. Festnahmen gab es bislang keine. Insgesamt richtet sich das Verfahren gegen 17 Personen.

Die Organisation soll in Deutschland spätestens seit dem Jahr 2022 aktiv sein. Laut Bundesanwaltschaft üben die Verdächtigen führende Funktionen innerhalb des deutschen Ablegers aus. Die Gruppierung gilt als international vernetzt und schreckt laut Ermittlern nicht vor Gewaltanwendung zurück.

Gewalt bei Veranstaltungen in Gießen und Stuttgart

Konkret soll die Gruppe gewaltsame Ausschreitungen im Umfeld mehrerer Veranstaltungen geplant und durchgeführt haben. Dazu gehören:

  • Das sogenannte Eritrea-Festival in Gießen am 20. August 2022
  • Ein weiteres Festival in Gießen im August 2023
  • Ein Seminar eines eritreischen Vereins in Stuttgart im September 2023

Bei diesen Vorfällen kam es zu schweren Zusammenstößen. Mehrere Polizeibeamte wurden dabei zum Teil erheblich verletzt. Die Bundesanwaltschaft betont, dass einige Mitglieder der Gruppe Gewalt gegen staatliche Institutionen und Polizeikräfte als legitim betrachteten.

Gerichtsurteil in den Niederlanden gegen Führungsperson

Ein weiterer Beschuldigter, der sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden eine führende Rolle innerhalb der "Brigade N’Hamedu" gehabt haben soll, wurde bereits verurteilt. Ein niederländisches Gericht sprach gegen ihn eine mehrjährige Freiheitsstrafe aus. Der Grund war seine Beteiligung an Ausschreitungen am 17. Februar 2024 in Den Haag.

Die Ermittlungen stehen noch am Anfang. Weitere Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen. Die Bundesanwaltschaft will mit den Durchsuchungen Beweise sichern und die Organisationsstruktur weiter aufklären.

Quelle: TAG24